Kinofilm: Die letzten Reporter

Ab heute neu im Kino: Der Dokumentarfilm „Die letzten Reporter“ mit unseren Redakteurskollegen Werner Hülsmann von den Osnabrücker Nachrichten (ON) und Thomas Willmann von der Schweriner Volkszeitung (SVZ). Am 20. Juni feiert er seine Premiere im Burgtheater Ratzeburg, ab dem 24. Juni ist er deutschlandweit auf den Leinwänden zu sehen. 

Angefangen hat alles mit einem Artikel in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). 2017 erscheint der ganzseitige Artikel „Der letzte Reporter“ über ON-Lokalreporter Werner Hülsmann. Der leicht melancholische Text beschreibt Werners Leidenschaft für den klassischen Lokaljournalismus, erzählt von lokalen Begegnungen und rückt dabei die Herausforderungen des Lokaljournalismus in den Fokus.

Den Gedanken des Artikels hat Regisseur Jean Boué aufgegriffen und daraus eine Dokumentation gedreht, die es sogar in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis geschafft hat. In dem Dokumentarfilm erzählt der Regisseur die Geschichte von drei Lokaljournalist:in. Neben Anna Petersen, Landeszeitung Lüneburg, sind zwei Kollegen aus unserer Mediengruppe ausgewählt worden:

  • Werner Hülsmann, seit 30 Jahren für die Osnabrücker Nachrichten tätig und bekannt für „Werners Cocktail“, eine wöchentliche Szene-Kolumne über das „bunte“ Leben
  • Thomas Willmann, seit 25 Jahren Sportreporter für die Schweriner Volkszeitung mit Fokus auf Lokalsport jeder Couleur

Die drei Protagonisten stehen stellvertretend für das Berufsbild des Lokaljournalismus, das sich in einem radikalen Wandel befindet, denn der rasant wachsende Online-Journalismus stellt Reporter:innen vor neue Aufgaben.

Überraschende Anfrage
Wie fühlt es sich an, sich selbst auf einer großen Leinwand zu sehen? Thomas Willmann erzählt, wie überraschend die Anfrage für den Film war. Normalerweise fühlt er sich doch hinter der Kamera heimisch – und plötzlich soll es einen Film über ihn geben? Die Sympathie mit dem Regisseur hat den Ausschlag für seine positive Entscheidung gegeben. Und so wurde er mehrfach auf Sportplätze, in Sporthallen und zu Konferenzen vom Filmteam begleitet.

Transformation zum Online-Journalismus
Die aktuellen Veränderungen in dem Berufsbild zeigen sich deutlich im Alltag der drei Lokalreporter. Statt gewohnter Lokalberichterstattung dreht sich jetzt alles um „Content-Beschaffung“ und „Digital Storytelling“. Besonders spannend für das Drehteam ist die Teilnahme an einer Schulung zum Garcia-Projekt gewesen. Hier konnte es live miterleben, wie bei NOZ/mh:n MEDIEN die Transformation vom klassischen zum Online-Journalismus gestaltet wird und wie die Redakteur:innen aus allen Sparten an die Digitalisierung herangeführt werden.

Dass wir auf einem guten Weg sind, kann Thomas Willmann nur bestätigen. Er ist selbst überrascht, wie schnell die Digitalisierung in den letzten Monaten fortgeschritten ist und welche neuen Tools mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Durch immer neue Aufgaben hat sich der Berufszweig tiefgreifend verändert. Wo vorher Texte lange aufbereitet wurden, werden sie heute in kürzester Zeit online gestellt. Außerdem braucht es heute nicht mehr nur den Artikel, sondern auch Filmbeiträge, O-Töne, Posts für Social Media, weitere kurze News-Schnipsel, und vieles weitere.

Lokal aus Leidenschaft
Was den besonderen Reiz des Lokaljournalismus ausmacht? „Das ist eindeutig die Nähe zur Region und den Menschen“, da sind Hülsmann und Willmann sich einig. Zumal der Lokaljournalismus eine besondere Wertschätzung erfährt: Ist der Reporter da, ist auch die Zeitung da – und damit gewinnt die Veranstaltung an Bedeutung. Neben unzähligen Anekdoten und spannenden Erlebnissen mit den Lokalsportlern und -prominenten haben sich durch die lokale Arbeit außerdem langjährige Freundschaften entwickelt.

Ein Blick in die Zukunft
„Die letzten Reporter“ ist ein Dokumentarfilm, der vor allem eine Hommage an den Lokaljournalismus ist. Auch bei zunehmender Globalisierung, mit Nachrichten aus der ganzen Welt, gibt es eine stabile Leserschaft, die großes Interesse an regionalen Themen hegt. Und diese können nur lokale Berichte bedienen – ob auf Papier gedruckt oder digital.

Vor allem durch Corona hat die Digitalisierung einen ungeahnten Schub erhalten. Gleichzeitig hat besonders die lokale Berichterstattung wieder an Bedeutung gewonnen. Lokaler Qualitätsjournalismus bietet Antworten auf regionale Fragen und Unsicherheiten und wird so auch zukünftig einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. „Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, gerade im Lokalen genau hinzuschauen. Wir müssen Skandale und Missstände aufdecken, ebenso aber auch die schönen Geschichten von zufriedenen Menschen in unserer Region erzählen. Wir sind ein Garant dafür, dass wir alle weiterhin, wie die rund letzten 75 Jahre, in einer freiheitlichen demokratischen Gesellschaftsform leben können“, ist Ralf Geisenhanslüke, Chefredakteur Neue Osnabrücker Zeitung, überzeugt.




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